Viele Hundebesitzer wählen zunächst ein Hundebett aus Kunstleder, weil es auf den ersten Blick pflegeleicht erscheint. Doch beim genaueren Hinsehen zeigt sich: Das Material bringt einige Eigenschaften mit sich, die für Hunde nicht ideal sind. Dieser Beitrag beleuchtet sachlich, warum Kunstleder problematisch sein kann – insbesondere für empfindliche Hunde – und welche Vorteile natürliche Materialien wie Bio-Hanf bieten.
Wie Kunstleder hergestellt wird
Kunstleder ist ein industriell gefertigtes Verbundmaterial, das aus einer textilen Trägerschicht (meist Polyester oder Baumwolle) und einer Kunststoffbeschichtung besteht. Diese Beschichtung wird häufig aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt und enthält oft Weichmacher, Farbstoffe, Stabilisatoren und weitere chemische Zusätze, die die gewünschte Oberfläche und Flexibilität erzeugen.
Bei Wärme – etwa durch Sonneneinstrahlung oder Fußbodenheizung – können flüchtige Bestandteile ausdünsten. Diese Ausgasungen sind für Menschen meist kaum wahrnehmbar, für Hunde mit ihrer empfindlichen Nase jedoch deutlich intensiver.
Ausdünstungen und empfindliche Hundenase
Hunde besitzen etwa 200 Millionen Riechzellen – rund 40-mal mehr als der Mensch. Was für uns geruchlos erscheint, ist für Hunde eine intensive Reizquelle. Wenn Kunstleder bei Wärme Stoffe abgibt, liegt die Hundenase häufig direkt auf der Oberfläche. Besonders in Innenräumen oder auf beheizten Böden kann dies für empfindliche Tiere unangenehm sein und zu Unruhe oder Meideverhalten führen.
Auch chemisch behandelte Materialien können die Atemwege reizen oder das Wohlbefinden beeinträchtigen, wenn ein Hund täglich viele Stunden auf der Fläche liegt. Deshalb lohnt sich der Blick auf Materialien, die von Natur aus geruchsneutral und atmungsaktiv sind.
Pflegeleicht, aber nicht atmungsaktiv
Kunstleder nimmt weder Feuchtigkeit noch Gerüche auf. Es lässt keine Luftzirkulation zu, wodurch sich Wärme und Feuchtigkeit unter dem Hund stauen können. Da Hunde nicht schwitzen, sondern ihre Temperatur über Hecheln und Pfoten regulieren, kann eine luftdichte Oberfläche schnell unangenehm werden – vor allem bei dichtem Fell, warmen Räumen oder empfindlicher Haut.
Ein weiteres Problem: Feuchtigkeit, die nicht verdunsten kann, schafft ein ungünstiges Mikroklima, das die Hautbarriere zusätzlich belastet. Das kann Juckreiz, Schuppenbildung oder Hautirritationen begünstigen – insbesondere bei Hunden mit Allergien oder sensibler Haut.
Unruhe und schlechter Schlaf durch das falsche Hundebett
In unserem Artikel „Hund ist nachts unruhig und wechselt ständig den Platz“ wird beschrieben, dass Hunde ihre Schlafposition häufig ändern, wenn sie sich auf ihrer Unterlage unwohl fühlen. Kunstleder kann durch Hitze, Kälte oder Ausdünstungen solche Unruhe begünstigen. Der Hund sucht dann instinktiv nach einem kühleren, geruchsärmeren oder weicheren Platz.
Hautkontakt und Juckreiz
Wie in unserem Beitrag „Juckreiz beim Hund“ erläutert, spielt das Liegeumfeld bei Hautreizungen eine große Rolle. Dichte, synthetische Oberflächen können die Hautatmung einschränken und Feuchtigkeit einschließen – ein Umfeld, das Juckreiz oder Entzündungen begünstigen kann. Natürliche Fasern wie Hanf oder Wolle hingegen unterstützen ein trockenes, temperaturausgeglichenes Hautklima.
Bio-Hanf als natürliche Alternative
Hanfgewebe bietet gleich mehrere Vorteile, die es für Hundebetten besonders geeignet machen:
- Atmungsaktiv und temperaturausgleichend: Hanf sorgt für ein angenehmes Liegeklima – weder Hitzestau noch Kältegefühl.
- Pflegeleicht und hygienisch: Hanfstoff kann bei 60 °C gewaschen und sogar im Trockner getrocknet werden. Haare und Staub lassen sich einfach abschütteln, sie setzen sich nicht fest.
- Natürlich antibakteriell: Hanf hemmt von Natur aus das Wachstum von Bakterien und Schimmelsporen.
- Geruchsneutral und schadstofffrei: Anders als synthetische Materialien enthält Hanf keine Weichmacher oder chemischen Beschichtungen.
Vergleich: Kunstleder vs. Bio-Hanf
Eigenschaft | Kunstleder | Bio-Hanf |
---|---|---|
Atmungsaktivität | keine | hoch – reguliert Feuchtigkeit und Temperatur |
Pflege | abwischbar | waschbar bei 60 °C, trocknergeeignet |
Hautfreundlichkeit | glatte, geschlossene Oberfläche | weich, hautfreundlich, atmungsaktiv |
Geruchsverhalten | kann bei Wärme ausdünsten | bindet Gerüche und bleibt neutral |
Haare & Schmutz | bleiben an der Oberfläche haften | Haare lassen sich leicht abschütteln, Schmutz dringt nicht ein |
Nachhaltigkeit | kunststoffbasiert, nicht biologisch abbaubar | nachwachsend, kompostierbar, umweltfreundlich |
Fazit: Für empfindliche Hunde sind Naturmaterialien die bessere Wahl
Ein Hundebett aus Kunstleder kann in manchen Haushalten funktionieren, ist aber für viele Hunde – insbesondere mit sensibler Haut, Allergien oder feinem Geruchssinn – nicht ideal. Die fehlende Atmungsaktivität und mögliche Ausdünstungen können Unruhe, Hautreizungen oder Juckreiz begünstigen.
Ein Hundebett aus Bio-Hanf schafft dagegen ein ausgeglichenes, natürliches Liegeklima. Der Stoff ist pflegeleicht, hygienisch und angenehm für Haut und Nase – und damit eine nachhaltige Lösung für Hund und Halter.
Tipp: Wer gezielt nach orthopädischer Unterstützung sucht, findet unter orthopädischen Hundebetten weitere passende Modelle aus natürlichen Materialien. Passende Ergänzungen finden Sie auch in unserer Kategorie Hundedecken aus Hanf und Wolle.
Das Hundebett Langschläfer verbindet diese Vorteile mit ergonomischer Unterstützung – ideal für Hunde, die erholsamen Schlaf und natürliche Materialien bevorzugen.